Nach einem Jahr Pause, waren wir
erneut in Downunder. Diesmal stand wieder der Cape Range National Park
auf dem Programm. Um nicht zwei Tage im Auto die 1'500 km
zurueckzulegen, entschlossen wir uns fuer einen knapp zwei stuendigen
Flug und bezogen unseren gemieteten Campervan in Exmouth. Man soll sich
ja noch steigern koennen, deshalb hatte unser Van diesmal
Sonnenkollektoren. Sensationell! (d.h. fuer Urs immer kueles Bier zur
Hand, ein wahrer Luxus bei 35 Grad im Schatten). |
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Nach ausgiebigem Shopping
(soweit in Exmouth ueberhaupt moeglich) ging's los Richtung Cape Range
National Park. Bei unserem ersten Stopp noerdlich des Leuchturms
schauten wir auf's Meer und trauten unseren Augen nicht. Ca. 15 Delphine
schwammen gemuetlich an uns vorbei, wahrlich ein gelungener Ferienstart.
Nachdem wir sie gefilmt und fotographiert hatten, gings ohne weiteren
Halt in die Sandy Bay zum Kiten. |
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Urs ging sofort mit unserem
kleinsten Kite, dem Sechser, auf's Wasser. Leider wurde bei Flavia's
Meniskusoperation ein Nerv gequetscht, deshalb ist ihr Knie noch
unstabil und es war fraglich, ob sie auch kiten kann. Die ersten zwei
Versuche waren eher schlecht als recht, doch beim Dritten klappte es.
Sie brauchte zwar noch Hilfe beim Starten, doch immerhin konnte sie ein
bisschen hin und her fahren. |
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Der Wind hielte sich jeden Tag,
wenn auch nicht immer gleich stark. Urs genoss seine Wasserzeit, vor
allem auch, da Flavia jeweils nur ein paar Minuten kitete. Er tobte sich
stundenlang aus. An den Vormittagen standen Stand-up-Paddle und
Schnorcheln auf dem Programm. Das Beste war eine Kombination aus den
Beiden. Jemand am Paddeln und der andere auf dem Brett liegend am
Schnorcheln. |
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An einem Abend stand Turtle
Watching auf dem Programm. Wir waehlten dazu den Abend mit Vollmond aus,
welcher fast Tag hell schien. Am Strand sahen wir den Dutzenden von
Wasserschildkroeten zu, welche sich die Duenen hochkaempften um ihre
Eier im Sand zu vergraben. Am naechsten Morgen als die Sonne bereits
wieder am Himmel stand, fanden noch die letzten Turtles den Weg wieder
zurueck ans Wasser. Eine jedoch, hat sich in den Duenen verirrt und
schleifte sich immer wieder in die vom Meer abgewandte Seite, obwohl sie
bereits erschoepft war. Gemeinsam mit einem Local und der Zuhilfenahme
eines Leintuches halfen wir der verirrten Schildkroete ueber die Duene
bis an den Rand des Wassers. Ohne unsere Hilfe waere sie vertrocknet. |
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An den Vormittagen genossen wir
die farbige Unterwasserwelt. Jeder Schnorchelspot bot eine andere
Attraktion. Bei einigen waren es die zahlreichen Fische, bei anderen die
grossen Stachelrochen und an einem, dem Oyster Stacks, an welchem nur
bei Flut geschnorchelt werden kann, die schönen Korrallenformationen,
die nur wenig unter der Wasseroberflaeche liegen. |
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Ein tropischer Sturm legte das
Windsystem beinahe lahm, doch da wir auch den 13er Kite mitgebracht
haben , reichte es bis auf einen Tag immer zum Kiten. Zuedem hatten wir
noch das SUP mit nach Australien genommen, so dass wir jeden Tag mehrere
Stunden auf dem Wasser verbringen konnten. Die Sandy Bay zieht zwar
einige Kiter mehr an als noch vor einigen Jahren, doch noch immer ist
genuegend Platz vorhanden. |
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Nach zwei Wochen Cape Range
Nationalpark mussten wir unsere Sachen wieder zusammenpacken und flogen
zurück nach Perth fuer eine weitere Woche Kitesurfen. Urs freute sich
bereits auf den Beach-Break an den diversen City-Beaches von Perth.
Bei der Ankunft in Perth nahmen wir unseren vorgebuchten Mietwagen in
Empfang. Da wir unser gesamtes Kitematerial nur muehsam in den
zugeteilten Hundai Getz reinbrachten, ging Flavia zurück zur
Vermietstelle, um ein upgrade auf einen etwas groesseren
Wagen anzufragen. Fast alle Autos waren vermietet oder standen noch
nicht wieder bereit, weshalb ein upgrade leider nicht moeglich war.
Trotzdem fand sich eine Loesung: Nach ein paar Telefongespraechen des
Vermieters fand sich ein Toyota RAV4, der auf "on hold" fuer
die Rueckfuehrung in den Sueden Australiens bereit stand. Da diese noch
nicht fixiert war, konnte der Wagen freigegeben werden, wir kriegten
ohne Aufpreis einen grossen 4x4 und konnten den Kleinwagen stehen
lassen! |
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Leider waren die Windprognose
fuer Perth alles andere als erfreulich. Der tropische Wirbelsturm war
immer noch im Landesinnern aktiv und zerstörte das gesamte termische
Windsystem, so dass an Kiten in Perth zumindest waehrend dreier Tage
nicht zu denken war. Motiviert durch das Upgrade beim Mietwagen
entschlossen wir uns, dem Wind entgegen zu fahren und nahmen die knapp
500 Kilometer nach Norden in Angriff. Geraldton meldete starke Seabreeze
und etwas Swell.
Auf dem Weg nach Norden hielten wir erst einmal in Wedge, das
mittlerweile durch den neuen Higway erschlossen und sehr einfach
erreichbar ist. Der Halt zum Morgenessen am Strand hat sich gelohnt,
einerseits konnten wir uns erstmals von den Fahrqualitäten unseres
Wagens auf Sand ueberzeugen, ausserdem sahen wir beim Morgenessen in
unmittelbarer Strandnaehe einen Delphin, der ruhig der Kueste entlang
schwomm. |
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In Geralton angekommen, ging es
direkt an den Point Moore zur Kitesession. Die Seabreeze ballerte mit 30 bis 35
Knoten sehr stark, beim Hells Gate brachen die Wellen immerhin etwa
kopfhoch, so dass auch endlich das mitgebrachte Waveboard nass wurde. Die Windwellen waren fuer Flavias
Knie zu stark, so dass sich nur Urs auf dem
Riff vor dem Point Moore austoben konnte. |
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Am zweiten Tag schlisselich
sollte unser 4x4 definitiv seine Sandqualitaeten unter Beweis stellen.
Nach einer kurzen Session am Coronation Beach fuhren wir hoch zum Spot
X, wobei Urs gleich einmal den Wagen im Sand vergrub. Trotz einer halben
Stunde freibuddeln, brachten wir diesen alleine nicht mehr aus dem
weichen tiefen Sand. Zum Glueck fuhr ein weiterer 4x4 vorbei und hielt
an, um uns zu helfen. Wir staunten nicht schlecht, als Pitsch
ausstieg... Nachdem er uns bereits vor vier Jahren mit unserer alten
Karre in Gnarrloo aus der Patsche geholfen hat, war er jetzt wieder
genau rechtzeitig zur Stelle. Nach den ueblichen Spruechen ueber Touris
war unser Auto schnell angehaengt und die paar Meter aus dem weichen
Sand gezogen. Danach ging es (mit etwas weniger Luft in den Pneus)
problemlos weiter. |
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Am Spot X wurden wir mit
einigermassen sauber brechender Welle und etwa 25 Knoten Seabreeze
belohnt. Urs war kaum wieder vom Wasser weg zu kriegen... |
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Nach drei Tagen Geraldton
mussten wir wieder nach Perth zurueck und hatten noch einen Kitetag mit
akzeptabler Seabreeze vor uns. Urs nutzte die Gelegenheit zum ueblichen
Downwinder vom Leighton Beach bis zum City Beach wo Flavia mit dem Auto
wartete. Anschliessend ging es fuer Flavia noch auf eine kurze Session
auf den Swan-River, wo sie knieschonend im Flachwasser auch noch einmal
aufs Wasser kam. |
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Schliesslich stand packen und
einchecken auf dem Programm. Obwohl wieder einmal alle
Gewichtstoleranzen ausgenutzt, hatten wir am Check-in keine
nennenswerten Probleme. Mit einem freundlichen Laecheln wurden unsere
knapp 90 Kilo Gepaeck nach Zuerich durchgecheckt. Danach waren wir
bereit fuer den Heimflug und konnten kurz nach dem Start auch noch die
Aussicht auf den Hafen von Fremantle sowie auf Woodies, dem bekanntesten
Kitespot von Perth, geniessen. Damit gingen die viel zu kurzen
Ferien zu Ende. |
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