Nach einer langen Durststrecke
über den Sommer standen endlich wieder Kiteferien auf dem Programm.
Diesmal wollten wir einmal die Spots von Nord-Brasilien entdecken.
Gemaess Auskunft von Freunden, blaest der Wind in dieser Jahreszeit Tag
und Nacht mit ungefaehr 20 Knoten. Urs hat sich sogar ueberlegt, den
12er Kite nicht mitzubringen. Gluecklicherweise konnte sich Flavia
durchsetzen, den Kite mitzunehmen, denn wir waren die ersten 4 Tage nur
mit dem 12er Kite unterwegs.
Um uns anzuklimatisieren, sind wir eine Woche in Taiba in einer Pousada
untergebracht. Wir genossen die feinen, frischgepressten Fruchtsaefte
zum Fruehstueck und Urs die Caipis zum Apéro.
Bei Flut bietet der kilometerlange Strand vor der Pousada einen
Beachbreak, der bei Onshore-Wind mit wenig Zug im Kite nur schwer zu
ueberwinden ist. Die auflaufende Welle eignet sich dafuer sehr gut zum
abreiten. |
 |
Da wir die naehere Gegend
erkunden wollten, haben wir fuer einige Tage einen Strand-Buggy
gemietet. Abenteuer pur: insbesondere wenn man sich nicht immer sicher
sein kann, ob einem das 18 Jahre alte Gefaehrt auch wirklich an den
erwuenschten Zielort bringt. Von Vergaserproblemen bis platten Reifen
haben wir alles erlebt und uns irgendwie geholfen (die Brasilianer sind
zu Glueck sehr hilfsbereit). |
 |
Nach einer Woche in Taiba und
Umgebung startete die vorgebuchte Kitesafari. Mit zwei 4x4 Pick-ups und
tonnenweise Kitegepaeck gings los Richtung Norden. Die Autos fuhren am
Strand entlang, waehrend wir uns Downwind in den Wellen vergnuegten.
Uebernachtet wurde jeweils in strandnahen Pousadas, laengere Stops
legten wir an besonders schoenen Kitespots ein. |
 |
Nach einem Tag Taiba an dem wir
mit dem 4x4 zu diversen Spots gefahren wurden (Lagune, Downwinder Taiba
- Secret-Spot - Quebramar) fuehrte uns die erste Tagestour nach
Paracuru. Wir Kiteten an verschiedenen Orten rund um den Hauptspot
Quebramar. Leider wurde dabei Flavia von einer brechenden Welle
erwischt, die ihr ungluecklich das Knie verdreht hat. Damit war fuer ein
paar Tage kein Kiten mehr moeglich, die Kontrolle im Spital von Paracuru
hat aber immerhin ergeben, dass nichts gebrochen war.
Wegen der unguenstigen Tideverhaeltnisse (High-Tide im fruehen
Nachmittag) und da Quebramar schlicht ueberfuellt war (wir zaehlten bis
zu sechzig Kites) beschlossen wir Paracuru einen Tag fueher als
vorgesehen wieder zu velassen. Weiter noerdlich werden wir an den
Kitespots auf weniger Leute treffen. |
 |
Die naechste Etappe fuehrte uns
von Paracuru via Lagoinha und Guajiru nach Fleixeras. Dort blieben wir
fuer zwei Tage in einer wunderschoen gelegenen Pousada mit Sicht aufs
Meer.
Waehrend Flavia ihr Knie schonte, surfte Urs an den nahe gelegenen
Spots. Der Wind war sehr stark, konnte aber keine richtig surfbare Welle
bilden, so dass hinter dem Riff etwas Flachwassersurfen angesagt war.
Abends gab es dann ein ausgedehntes Apéro vor der Pousada... |
 |
Ab Fleixeras stand ein sehr
langer Downwind bis nach Icaraizinho auf dem Programm. Den groessten
Teil der ca. 60 Kilometer wurde mit den Kites auf dem Wasser zurueck
gelegt. Nach stundenlangem absurfen des Beach-Breaks spuerte Urs kaum
mehr seine Fuesse.
Flavia schonte zwar noch einmal ihr angecknacktes Knie, konnte aber bei
einem Zwischenhalt bereits wieder kurz aufs Wasser. Das Knie macht gute
Fortschritte, hoffentlich gehts fuer die naechste Etappe wieder
schmerzfrei. |
 |
In Icarazinho verbrachten wir
nur einen Tag und kiteten bei Ebbe hinter dem Riff. Zwar waren an diesem
Morgen etwas viele Kites am selben Spot (inkl. einer Kiteschule, die in
Strandnaehe schulte), trotzdem fand Flavia eine ganz private, zwischen
zwei Riffen eingelagerte Bucht, welche durch das Riff geschuetzt
schoenstes Flachwasser bietete. Eindeutig die beste Therapie fuer das
immer besser ausheilende Knie.
Nachmittags gings dann nach Jericoacoara, einem der bekanntesten
Windsurf-Spots der Gegend. Der in Jeri immer etwas staerkere Wind und
die fuer Windsurfer perfekte Welle (Point Break mit Siedeshore
Bedinungen) haben aus dem abgelegenen verschlafenen Kaff ein wichtiger
Touristenort gemacht. |
 |
Jeri begruesste uns wie erwartet
mit starkem Wind. Bereits frueh am Morgen flog der Sand ueber den
Strand... Wir beschlossen, mit dem 4x4 nach Prea hochzufahren, dort
etwas zu kiten und danach den Weg zurueck nach Jeri downwind mit dem
Kite zu fahren. Zwischenzeitlich frischte der Wind auf ca. 35 Knoten
auf, so dass die etwa 15 Kilometer relativ rasch bewaeltigt waren. Mit
dem 5er und im Beachbreak hatte Urs jede Menge Spass, waehrend Flavia
sich auf das Kiten in Prea beschraenke und danach nochmals ihr Knie
schonte.
Am zweiten Tag in Jeri kiteten wir hinter der Sanduene. Der Wind ist
dort leicht ablandig, so dass wir im Flachwasser kiten konnten. Der Spot
macht sicherlich bei Swell jede Menge Spass, da die Welle um die Huegel
von Jeri rum und dann leicht gegen den Wind laeuft. Als wrir da waren,
hatten wir leider kaum Swell, nach ein paar Stunden kiten hatten wir
genug. Next stop Caipirinja... |
 |
Den letzten Stop legten wir in Tatajuba
ein. Dort stand Flachwasserkiten auf einem Suesswassersee und in einer
Flussmuendung auf dem Porgramm. Vor allem die Flussmuendung bietet bei
Flut ein riesiges von Sandbaenken durchsetztes Gebiet, mit Flachwasser
vom Feinsten. Mittags hiess es dann Abschied zu nehmen von diesem
wunderschoenen, aber auch sehr abgelegenen und nur ueber eine Sandpiste
zu erreichenden Fleck. Es stand uns ein fuenfstunden Transfer zurueck
nach Taiba bevor. |
 |
In Taiba verbrachten wir
unseren letzten Tag in Brasilien. Wir konnten nochmals bei besten
Windverhaeltnissen und angenehmen Wassertemperaturen einen Tag lang
kiten. Damit ging unser Kitetrip viel zu schnell zu Ende. Mit den
frischen Erinnerungen kann nun der naechste Trip geplant werden.
|
 |
|
|