Reisebericht Flavia & Urs


Daenemark (06. - 23.08.2009)

Weitere Fotos von Daenemark im Album Daenemark 09.

Fuer einmal ging es zum Kiten nicht in den warmen Sueden sondern nach Norden. Daenemark war Ziel unseres zweiwoechigen Kurztrips. Gleich nach dem letzten Arbeitstag fuhren wir nach Loerrach um dort auf den Autoreisezug nach Hamburg zu verladen. Angenehmer kann man die etwa 800 Kilometer quer durch Deutschland nicht hinter sich bringen. 
Die Windprognosen sahen fuer die ersten Tage nicht allzu gut aus. Wenn ueberhaupt gab es nur am noerdlichsten Punkt Daenemarks, in Skagen etwas Wind. Nach etwas Sightseeing reichte es am ersten Tag immerhin fuer den 12er, am zweiten Tag mussten wir uns im absterbenden Ostwind den 15er teilen. Nachmittags war der Wind dann zu schwach, immerhin meldeten die Online-Prognosen fuer die naechsten Tage wieder auffrischenden bis starken Westwind, so dass wir beschlossen weiter zu ziehen. 
Unser Marco Polo auf dem Autoreisezug
Den zweiten Stop planten wir in Klitmoeller ein. Ein verschlafenes Fischerdorf, das jedoch bei den Surfern nicht unbekannt ist. Vor Klitmoeller bricht über einem Muschelriff eine der feinsten Wellen Daenemarks. Wir kamen bei Regen und Windstille in Klitmoeller an und erhofften, wenigstens am Abend noch kurz aufs Brett zu kommen. Immerhin einige der konsultierten Internetseiten versprachen auffrischenden Westwind. Daraus wurde leider nichts mehr.
Am naechsten Morgen frischte der Westwind auf gut 20 Knoten auf, so dass wir keine Zeit verlieren wollten und schon frueh mit dem 9er auf dem Wasser waren. Eine surfbare Welle hat sich noch nicht gebildet . Wir konnten uns bei maessigem Wind und mikrigen Wellen an das Riff herantasten. Dies ist denn auch noetig, da vor allem bei hohen Wellen nicht mehr viel Wasser auf dem Riff liegt und die scharfen Muscheln hier keine Fehler verzeihen.
Flavia in Klitmoeller
Die folgenden zwei Tage bescherten uns perfekte Surfbedingungen. Der Westwind frischte bis auf ca. 35 Knoten auf (wir waren mit unserem kleinsten Kite, dem 5er gut unterwegs), die Welle tuermte sich bis auf etwa drei Meter auf. Morgens waren wir in Klitmoeller, Nachmittags in Hanstholm auf dem Wasser. Durch den starken Wind und die Tagestemperaturen von unter 20 Grad  hatten wir nicht das Gefühl, uns in den Sommerferien zu befinden. Kappe und winddichte Jacke gehoerten zur Tagesordnung. Nach drei Tagen zogen wir nach einer letzten Morgensession in nachlassendem Wind weiter suedlich.  Urs in Klitmoeller
In Thorsminde zwischen Nissum Fjord und Nordsee legten wir unseren naechsten Halt ein. Vormittags war das Wetter unfreundlich: Regen und 17 Grad. Der Regen hoerte gluecklicherweise bald auf und wir kiteten das erste Mal im Flachwasser, im Nissum Fjord. Die 20 Knoten Wind spuerten wir auf dem Camping hinter dem Deich kaum, doch mit dem Kite konnten sie eingefangen werden.
Auf dem Camping Thorsminde gab es am Samstag abend ein Buffet mit lokalen Spezialitaeten, geraeucherten Fisch und grilliertem Fleisch. Bei einem guten Glas Rotwein liessen wir den Tag ausklingen.
Am naechsten Morgen genossen wir eine letzte Kitesession im Flachwasser, bevor wir uns wieder den Wellen zuwendeten. 
Flavia auf dem Nissum Fjord
Wir fuhren der Kueste entlang weiter in Richtung Sueden. Hvide Sande wurde als Wind- und Kitesurfspot in den einschlaegigen Foren geruehmt. Somit planten wir dort unseren naechsten Halt ein. An der suedlichen Mole soll eine surfbare Welle brechen. Wir trafen jedoch eher ein Chaos an wild brechenden Wellen und Weisswasser an. Die Wind- und Wellenprognosen sind nur noch fuer die naechsten zwei Tage gut. Deshalb zog Urs trotzdem einen Kite auf und versuchte einige Wellen zu schlitzen. Urs in Hvide Sande
Die Insel Roemoe ist mit einem Damm mit dem Festland verbunden. Sie liegt nur wenige Kilometer noerdlich von Sylt, der deutschen Nordseeinsel. Wir konnten uns nicht nur auf dem Wasser, sondern auch am Strand austoben. Der westliche Strand von Roemoe ist der breiteste in Nordeuropa und darf mit dem Auto befahren werden. Keine Frage, dies mussten wir ausprobieren!
Es muss auf die Gezeiten geachtet werden. Ein zum Kiten bei Flut am Wasser geparktes Auto kann bei Ebbe ploetzlich einen halben Kilometer vom Wasser entfernt stehen.
Im Moment ist Nebensaison. Wie es am kilometerlangen Strand in der Hochsaison aussieht, wollen wir uns gar nicht vorstellen.
Die Windprognosen waren nicht vielversprechend, doch es kam besser, als vorhergesagt. Wir waren jeden Tag auf dem Wasser. Ebenso hatten die Tagestemperaturen mit uns Mitleid und wir hatten das erste Mal über 25 Grad und das Gefuehl, in den Sommerferien zu sein.
Weststrand von Roemoe
Wir verliessen Daenemark und verbrachten die letzten zwei Tage in Sankt Peter Ording. Einige Campingplaetze sind ausgebucht, was uns ziemlich erstaunte, nachdem es in Daenemark immer freie Plaetze gegeben hat. In Sankt Peter Ording ist das Meer bei Ebbe mindestens einen Kilometer von der Strandpromenade entfernt. Wenn langsam die Flut reinkommt, gibt es schoene Lagunen, die sich wunderbar zum Kiten eignen. An unserer letzten Destination durfte nur unser groesster Kite, der 15er, in die Luft, da nur ein laues Lueftchen wehte.
Der Strand ist durch den grossen Unterschied der Gezeiten sehr speziell. Doch leider haben dies auch die Tourismusverantwortlichen entdeckt. Um einen Tag mit zwei Personen und dem Auto am Strand zu verbringen, muessen umgerechnet 20 Franken bezahlt werden, was schon fast an Wucher grenzt.
Sankt Peter Ording
Auf der Rueckfahrt nach Hamburg stoppten wir an der Eidersperre. Wir hatten Glueck und konnten die Durchfahrt eines Schiffs durch die Schleuse verfolgen. Durch die langsam steigende Flut floss das Wasser durch das Wehr. Im Laguneneingang entstand eine starke Stroemung.
Den letzten Stopp legten wir in Huesum ein. Bei Sturm und Wind waere dies ein super Kitespot. In der Saison waere es nichts mit Kiten, denn es hat zu viele Badegaeste. Am Abend verluden wir unser Fahrzeug in Hamburg auf den Autoreisezug nach Loerrach.
Katinger Watt