| Drei Jahre nach dem Start
        unserer Weltreise "mussten" wir die
        gesammelten Meilen vor dem Verfall verwerten. Damit stand unser naechster Kitetrip vor
        der Tuere. Die Auswahl moeglicher Destinationen fiel uns dieses Mal
        nicht allzu schwer. Einige Wunschziele schieden im April wegen zu
        schwachem Wind oder zu kuehlen Wassertemperaturen aus. Die Insel Sal
        bietet im April immer noch starken Nord-Ost-Passat, der Neoprenanzug
        kann zu Hause bleiben und wer Wellen sucht, ist mit den Kapverden gut
        beraten. Schon am ersten Morgen durften wir etwas nicht alltaegliches miterleben. Die für die Flughafensicherheit
        zustaendige Firma feierte
        ihr 25-jaehriges Bestehen und lud zur Flugshow am Strand von Santa
        Maria, direkt vor unserem Hotel.
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      | Die ersten Tage verbrachten wir
        mehrheitlich auf dem Wasser. Der Passatwind war fuer die Jahreszeit mit
        mehr als 20 Knoten ungewoehnlich stark und schob eine beachtliche Welle
        an den Strand. Diese bricht sehr kraftvoll in unmittelbarer Strandnaehe
        und darf nicht unterschaetzt werden. Setzt man den Kite während einem
        Set in die Brandungszone, stehen die Chancen gut, sich komplett neues
        Material zulegen zu muessen. |  | 
    
      | Selbstverstaendlich durfte eine
        Inseltour nicht fehlen. Sal ist eine der kleinsten Inseln der Kapverden
        und mit dem 4x4 in wenigen Stunden erkundet. Der hoechste Vulkan
        reicht nur knapp 400 Meter ueber Meer und hat dem allgegenwaertigen
        Passatwind nichts entgegen zu setzen. Die Wolken ziehen ungehindert
        ueber die Insel hinweg, Regen und Grundwasser gibt es hier nicht.
        Zudem wird Sal wegen der Naehe zum afrikanischen Festland regelmaessig
        von Sandstuermen aus der Sahara heimgesucht. Die natuerliche Vegetation ist
        auf  karge Grasebenen und einige wenige Buesche beschränkt. |  | 
    
      | Reichtum erlebte Sal im
        19. Jahrhundert durch den Salzabbau. Die aus dieser Zeit stammenden
        Salinen gelten heute als eine der wenigen touristischen
        Attraktionen. Im Salzsee kann gebadet werden. Der Salzgehalt ist um
        25% hoeher als im Meer. Salz wird auch heute noch in geringem Umfang
        abgebaut. Die  Salinen befinden sich innerhalb eines Vulkankraters
        knapp unter Meereshoehe. Durch das poroese Gestein fliesst Meerwasser in
        den Vulkankrater, welches in den Salinen verdunstet. Zurueck bleibt das
        Meersalz, das gesaeubert und gemahlen verkauft wird. |  | 
    
      | Unser naechster Ausflug brachte
        uns nach Ponta Preta, dem bekanntesten Surfspot auf Sal. In Ponta Preta findet
        alljaehrlich der Wave Windsurf  Weltcup statt. Ponta Preta liegt auf
        der westlichen Seite der Insel und funktioniert bei nord-oestlichem Swell nicht.
        Damit in Ponta Preta eine surfbare Welle bricht, braucht es starke
        Winterstuerme im Nord-Atlantik mit Swell aus Nordwest. Als wir vor Ort
        waren brach kaum eine Welle. Ausserdem lud der ablandige Wind nicht zum
        Kiten ein. Ohne Begleitboot gehen wir bei diesen Bedingungen nicht aufs
        Wasser; bei Problemen ist das naechste Festland (Brasilien) etwas zu
        weit entfernt. |  | 
    
      | Nach knapp einer Woche mit 20
        Knoten liess der Passat etwas nach. Wir teilten uns zwei Tage lang unseren
        groessten mitgebrachten Kite. Mit dem
        nachlassenden Wind gingen auch die Wellen zurueck. Dennoch hatten wir
        Spass auf dem Wasser und waren fuer die etwas ruhigeren Tage
        dankbar. Vor allem Flavia hat nach einer noch nicht ganz
        auskurierten Snowboardverletzung noch Muehe mit dem Gehen auf Sand, doch
        gluecklicherweise haelt der Fuss zum Kiten. Wenn auch die Wellen noch
        tabu sind. |  | 
    
      | Anfangs der zweiten Ferienwoche
        kamen mit auffrischendem Wind die Wellen zurueck. Es war an der Zeit fuer einen
        naechsten Ausflug. Diesmal gings zum Kitebeach (Costa da Fragata). Dieser liegt etwa
        fuenf Kilometer noerdlich von Santa Maria und ist mit dem 4x4 ueber
        Sandpisten erreichbar. Die lokalen Kiteschulen fahren taeglich hin und
        nehmen einem gegen entsprechende Bezahlung gerne mit. Obwohl wir uns den Tag mit dem staerksten Wind und dem hoechsten Swell
        ausgesucht haben, waren wir etwas enttaeuscht. Die Welle brincht zwar
        einigermassen sauber am am etwa 300 Meter vorgelagerten Riff, leider
        aber kraftlos und wenig spektakulaer.  Da hat die Welle an unserem
        Hotelbeach wesentlich mehr Power und stellt entsprechend hoehere
        Anfoderungen. Trotzdem alles in allem eine nette Abwechslung.
 Zum Abschluss konnte einer von uns mit einigen Locals downwind zurueck
        zum Hotel kiten. Eine Diskussion blieb aufgrund Flavias laediertem Fuss
        aus.
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      | Die folgenden Tage kiteten wir an
        unserem Hotelbeach. Nebst dem gewaltigen Shorebreak vor unserem Hotel
        und
        der am westlichen Ende der Bucht sauber auf ein flaches Riff
        auflaufenden Welle (Ponta do Sino), bietet die Bucht noch einen weiteren
        schoenen Spot. Am oestlichen Ende von Santa Maria (Ponta do Leme Velho)
        verlaeuft eine flache Landzunge und eine kuenstliche Mole, ueber die der
        Wind hinweg zieht. Im Lee dieser Mole laeuft die Welle aus, die um das
        Kap dreht. Obwohl mit weing Kraft laesst sie sich in perfekten
        Sideshorebedingungen und Flachwasser absurfen. Dies entschaedigt
        allemal, wenn man bereit ist, dafuer vorher zu kaempfen. Bis hoch zur
        Mole muss etwa drei Kilometer gegen den Wind aufgekreuzt werden. Dabei
        muss wegen der Windabdeckung von Santa Maria mehrheitlich auf dem offenen Meer
        gefahren werden. |  | 
    
      | Der Swell ging langsam zurueck,
        buesste aber kaum an Kraft ein. Der eintretende Heilungsprozess von
        Flavias Fuss liess sie gegen Ende der Ferien endlich auch ein paar
        Wellen absurfen. Wir schauen zurueck auf zwei Wochen mit voller Windausbeute und Wellen,
        die taeglich neue Herausforderungen geboten haben. Sal ist fuer
        Wassersportler eine wirklich gute Adresse, so dass wir sicher nicht das
        letzte Mal hier waren.
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