Reisebericht Flavia & Urs


Sardinien (13. 05. - 30.05.2010)

Weitere Fotos von Sardinien im Album Sardinien.

 

Die Wetterprognosen für die Schweiz waren so schlecht, dass wir uns umso mehr freuten, in den Sueden zum Kiten zu fahren. Diesmal fuert uns unsere Reise nach Sardinien. Gluecklicherweise hatten wir die Autofaehre und nicht einen Flug gebucht, da es im Moment wegen dem Islaendischen Vulkan unsicher ist, ob die Fluege ueberhaupt durchgefuehrt werden. Die Autofahrt nach Livorno war ziemlich spektakulaer. In Genua ging nichts mehr auf der Strasse und es begann wie aus Kuebeln zu giessen. Teilweise hatte es auf der Strasse gute 20 cm Wasser. Das liess Australien Feeling (Stichwort: Floodways) aufleben. Wir wurden die ganze Fahrt durch immer wieder von starken Regenguessen heimgesucht. In Livorno goennten wir uns bei angenehmen 20 Grad eine Pizza auf einer Terrasse. Anschliessend war es Zeit fuer das Einschiffen auf unsere Faehre. Sie war etwa 10 Stockwerke hoch und ueberragte alle anderen Faehren. 006Faehre.JPG (191474 Byte)
Die Ueberfahrt war sehr ruhig. Am fruehen Morgen kamen wir in Olbia an. Wir hofften, das regnerische Wetter auf dem Festland zurueckgelassen zu haben. Die Hoffnung war jedoch vergebens. Nach einem sonnigen Vormittag in Palau beim Eindecken mit Kartenmaterial und erstem Shopping fuhren wir auf die Isola dei Gabbiani der bekannten Halbinsel beim Surfspot Porto Pollo. Nachdem wir uns eingerichtet und auf dem Camping umgesehen hatten, begann es zu Regnen. Der Regen verzog sich bald, doch der Wind starb ebenfalls. Gluecklicherweise hatten wir einen Plan B: Holzkohlegrill, viel Fleisch und lokalen Wein. In der Nacht begann es zu in Stroemen zu Regnen. Und wir dachten schon, wir haetten es besser! Doch immerhin begruesste uns der naechste Tag mit ueber 30 Knoten Wind. Zwischendurch regnete es immer wieder und die Lufttemperaturen waren mit ca. 16 Grad zu kalt fuer unser Verstaendnis. 013NordWest.JPG (302280 Byte)
Drei Tage lang kiteten wir bei besten Bedingungen und sehr starkem Wind (30 Knoten und mehr) in Porto Pollo.  Vor und nach dem Kiten klapperten wir die gesamten Straende rund ums Capo Testa ab, da wir unbedingt noch etwas Wellen surfen wollten. An den meisten Straenden war aber kaum an einigermassen sicheres Kiten zu denken. Im Weisswasser waren die heimtueckischen Felsen, die hier ueberall im Wasser lauern, kaum zu sehen. Ausserdem brachen die Wellen auf der gesamten Breite des Strandes closing out und in extrem kurzer Abfolge. Dennoch haben wir zwei schoene Straende gefunden, welche wir uns fuer etwas moderatere Bediungungen gemerkt haben. Angesichts der sehr hohen Wellen mussten wir uns fuer einmal geschlagen geben und begnuegten uns mit Starkwindkiten in der bei Westwind geschuetzten Bucht von Porto Pollo. 018KiteUrsPortoPollo.JPG (292413 Byte)
Nach vier Tagen Sturm sollte der Norden Sardiniens erst mal zur Ruhe kommen. Die Prognosen versprachen lediglich fuer den Sueden kitebaren Wind, so dass wir uns entschieden die paar hundert Kilometer in den Sueden Sardiniens in Angriff zu nehmen. Via Westkueste (etwas Sightseeing musste trotz allem sein) ging es erst nach Oristano, wo noerdlich der Stadt (Funtana di Meiga) eine schoene nach rechts brechende Welle zu sufen ist. Der Einstieg ins Wasser ist zwar nicht ganz einfach aber auch ohne Surfschuhe moeglich. Die Welle bricht ueber Riffplatten, trotzedem liegt eigentlich immer genug Wasser, so dass entspannt gesurft werden kann.
Am naechsten Tag hielten wir suedlich von Oristano am kilometerlangen Strand bei Arborea. Endlich wieder einmal genug Platz um beim Kiten nicht auf Felsen und Riffplatten achten zu muessen! Wir genossen den Tag bei abflauendem Wind mit 9er und 10.5er Kites.
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Obwohl kein Suedwind in Aussicht, wollten wir doch noch einen Halt in Chia einlegen. Dieser wunderschoene Sandstrand ganz im Sueden Saridiniens ist bei Surfern vor allem im Winter beliebt, wenn der Scirocco Suedwind und Suedswell bringt. Bei unserem Besuch fanden wir die Bucht von Chia ruhig vor, kaum vorstellbar, wie es hier aussehen wird, wenn die Stuerme aus Sueden Wind und Wellen in die Bucht treiben. 057Chia.JPG (168804 Byte)
Der aufkommende leichte Nordwestwind liess uns bald wieder weiterziehen. Wir erhofften uns mit etwas Glueck noch eine kurze Session an der Suedwetkueste bei Porto Pino, einem der wenigen Spots im Sueden, der auch bei nordwestlichen Winden einigermassen kitebar ist. Tatsaechlich hat es noch gereicht, um mit dem 12er etwas nass zu werden, wirklich Spass machte der boeige, schraeg ablandige Wind aber nicht. 062KiteUrsPortoPino.JPG (223552 Byte)
Auf dem Rueckweg nordwaerts machen wir fuer ein paar weitere Tage in der Gegend von Oristano halt. Die Windprognosen meldeten hier am ehesten etwas kitebaren Wind. Immerhin waren wir jeden Tag auf dem Wasser, mussten aber bei sehr schwachem Wind auch den 15er Kite fliegen. Immerhin waren wir auf dem Wasser, waehrend andere mit zu kleinen Kites nur lange Gesichter machten. 067KiteFlaviaArborea.JPG (360835 Byte)
Nach ein paar Tagen hatten wir genug vom Spot in Arborea. An der Sued- bis Westkueste hat es nicht viele Straende, so ist die Spotwahl ziemlich beschraenkt. Wir wollten unsere letzen Feriuentage im Nordosten von Sardinien verbringen. Die Fahrt fuehrte uns durch die Berge von Sardinien (der Hoechste entlang unserer Route, hatte immerhin ueber 1800 Meter) via Olbia nach Palau. In dieser Region ist die Auswahl an Campings viel groesser als im Sueden, so dass wir noch einen anderen, sehr schoenen Camping fanden - direkt am Meer. Fuer die letzten Tage hoffen wir auf viel Wind, auch wenn die Prognosen kaum Anlass zu Hoffnung gaben. 083Palau.JPG (344659 Byte)
Zurueck im Norden genossen wir ausgiebige Kitesessions in Porto Pollo und an der Nordwestkueste. Fuer den Norden Sardiniens war es einer der wenigen Windtage seit unserer Abreise in den Sueden. Die letzten vier Tage war kein Wind, da hatten wir es klar besser getroffen. Zwar mit grossen Kites, aber immerhin waren wir jeden Tag auf dem Wasser.
Nach einem Tag mit Nordwestwind sahen die Windaussichten fuer ganz Sardinien nicht mehr allzu gut aus. Einzig an der Ostkueste sollte es etwas Suedwind geben, so dass wir uns entschlossen, Porto Pollo zu verlassen und nach La Cinta, einem kilometerlangen Sandstrand suedlich von Olbio, zu wechseln. In La Cinta angekommen trauten wir unseren Augen kaum, der Suedwind blies mit 20 bis 25 Knoten, wir genossen den Tag mit 7er (!) und 9er Kites.
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Die letzten Tage unseres Sardinien-trips verbrachten wir noch in La Cinta. Die Windprognosen vermeldeten kaum mehr Wind und das fuer ganz Sardinien. Einen Tag konnten wir immerhin noch mit dem 15er aufs Wasser, einen Tag blieb der Wind ganz aus, wir begnuegten uns mit ein wenig Sightseeing im Staedchen von San Teodore. Alles in allem schauen wir aber auf zwei Wochen mit guter Windausbeute zurueck. Leider klappte es dieses Mal mit den Wellen nicht, die ersten drei Tage waren diese gar zu hoch, danach blieben einigermassen surfbare Wellen leider weitgehend aus. 085KiteFlaviaLaCinta.JPG (242006 Byte)