Die Wetterprognosen für die
Schweiz waren so schlecht, dass wir uns umso mehr freuten, in den Sueden
zum Kiten zu fahren. Diesmal fuert uns unsere Reise nach Sardinien.
Gluecklicherweise hatten wir die Autofaehre und nicht einen Flug
gebucht, da es im Moment wegen dem Islaendischen Vulkan unsicher ist, ob
die Fluege ueberhaupt durchgefuehrt werden. Die Autofahrt nach Livorno
war ziemlich spektakulaer. In Genua ging nichts mehr auf der Strasse und
es begann wie aus Kuebeln zu giessen. Teilweise hatte es auf der Strasse
gute 20 cm Wasser. Das liess Australien Feeling (Stichwort: Floodways)
aufleben. Wir wurden die ganze Fahrt durch immer wieder von starken
Regenguessen heimgesucht. In Livorno goennten wir uns bei angenehmen 20
Grad eine Pizza auf einer Terrasse. Anschliessend war es Zeit fuer das
Einschiffen auf unsere Faehre. Sie war etwa 10 Stockwerke hoch und
ueberragte alle anderen Faehren. |
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Die Ueberfahrt war sehr ruhig.
Am fruehen Morgen kamen wir in Olbia an. Wir hofften, das regnerische
Wetter auf dem Festland zurueckgelassen zu haben. Die Hoffnung war
jedoch vergebens. Nach einem sonnigen Vormittag in Palau beim Eindecken
mit Kartenmaterial und erstem Shopping fuhren wir auf die Isola dei
Gabbiani der bekannten Halbinsel beim Surfspot Porto Pollo. Nachdem wir
uns eingerichtet und auf dem Camping umgesehen hatten, begann es zu
Regnen. Der Regen verzog sich bald, doch der Wind starb ebenfalls.
Gluecklicherweise hatten wir einen Plan B: Holzkohlegrill, viel Fleisch
und lokalen Wein. In der Nacht begann es zu in Stroemen zu Regnen. Und
wir dachten schon, wir haetten es besser! Doch immerhin begruesste uns
der naechste Tag mit ueber 30 Knoten Wind. Zwischendurch regnete es
immer wieder und die Lufttemperaturen waren mit ca. 16 Grad zu kalt fuer
unser Verstaendnis. |
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Drei Tage lang kiteten wir bei
besten Bedingungen und sehr starkem Wind (30 Knoten und mehr) in Porto
Pollo. Vor und nach dem Kiten klapperten wir die gesamten Straende
rund ums Capo Testa ab, da wir unbedingt noch etwas Wellen surfen
wollten. An den meisten Straenden war aber kaum an einigermassen
sicheres Kiten zu denken. Im Weisswasser waren die heimtueckischen
Felsen, die hier ueberall im Wasser lauern, kaum zu sehen. Ausserdem
brachen die Wellen auf der gesamten Breite des Strandes closing out und
in extrem kurzer Abfolge. Dennoch haben wir zwei schoene Straende
gefunden, welche wir uns fuer etwas moderatere Bediungungen gemerkt
haben. Angesichts der sehr hohen Wellen mussten wir uns fuer einmal
geschlagen geben und begnuegten uns mit Starkwindkiten in der bei
Westwind geschuetzten Bucht von Porto Pollo. |
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Nach vier Tagen Sturm sollte der
Norden Sardiniens erst mal zur Ruhe kommen. Die Prognosen versprachen
lediglich fuer den Sueden kitebaren Wind, so dass wir uns entschieden
die paar hundert Kilometer in den Sueden Sardiniens in Angriff zu nehmen. Via Westkueste (etwas
Sightseeing musste trotz allem sein) ging es erst nach Oristano, wo
noerdlich der Stadt (Funtana di Meiga) eine schoene nach rechts
brechende Welle zu sufen ist. Der
Einstieg ins Wasser ist zwar nicht ganz einfach aber auch ohne
Surfschuhe moeglich. Die Welle bricht ueber Riffplatten, trotzedem liegt
eigentlich immer genug Wasser, so dass entspannt gesurft werden
kann.
Am naechsten Tag hielten wir suedlich von Oristano am kilometerlangen
Strand bei Arborea. Endlich wieder einmal genug Platz um beim Kiten
nicht auf Felsen und Riffplatten achten zu muessen! Wir genossen den Tag
bei abflauendem Wind mit 9er und 10.5er Kites. |
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Obwohl kein Suedwind in
Aussicht, wollten wir doch noch einen Halt in Chia einlegen. Dieser
wunderschoene Sandstrand ganz im Sueden Saridiniens ist bei Surfern vor
allem im Winter beliebt, wenn der Scirocco Suedwind und Suedswell
bringt. Bei unserem Besuch fanden wir die Bucht von Chia ruhig vor, kaum
vorstellbar, wie es hier aussehen wird, wenn die Stuerme aus Sueden Wind
und Wellen in die Bucht treiben. |
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Der aufkommende leichte
Nordwestwind liess uns bald wieder weiterziehen. Wir erhofften uns mit
etwas Glueck noch eine kurze Session an der Suedwetkueste bei Porto
Pino, einem der wenigen Spots im Sueden, der auch bei nordwestlichen
Winden einigermassen kitebar ist. Tatsaechlich hat es noch gereicht, um
mit dem 12er etwas nass zu werden, wirklich Spass machte der boeige,
schraeg ablandige Wind aber nicht. |
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Auf dem Rueckweg nordwaerts
machen wir fuer ein paar weitere Tage in der Gegend von Oristano halt.
Die Windprognosen meldeten hier am ehesten etwas kitebaren Wind.
Immerhin waren wir jeden Tag auf dem Wasser, mussten aber bei sehr
schwachem Wind auch den 15er Kite fliegen. Immerhin waren wir auf dem
Wasser, waehrend andere mit zu kleinen Kites nur lange Gesichter
machten. |
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Nach ein paar Tagen hatten wir
genug vom Spot in Arborea. An der Sued- bis Westkueste hat es nicht
viele Straende, so ist die Spotwahl ziemlich beschraenkt. Wir
wollten unsere letzen Feriuentage im Nordosten von Sardinien verbringen. Die
Fahrt fuehrte uns durch die Berge von Sardinien (der Hoechste entlang
unserer Route, hatte immerhin ueber 1800 Meter) via
Olbia nach Palau. In dieser Region ist die Auswahl an Campings viel
groesser als im Sueden, so dass wir noch einen anderen, sehr schoenen Camping fanden -
direkt am Meer. Fuer die letzten Tage hoffen wir auf viel Wind, auch
wenn die Prognosen kaum Anlass zu Hoffnung gaben. |
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Zurueck im Norden genossen wir
ausgiebige Kitesessions in Porto Pollo und an der Nordwestkueste. Fuer
den Norden Sardiniens war es einer der wenigen Windtage
seit unserer Abreise in den Sueden. Die letzten vier Tage war kein Wind,
da hatten wir es klar besser getroffen. Zwar mit grossen Kites, aber
immerhin waren wir jeden Tag auf dem Wasser.
Nach einem Tag mit Nordwestwind sahen die Windaussichten fuer ganz
Sardinien nicht mehr allzu gut aus. Einzig an der Ostkueste sollte es
etwas Suedwind geben, so dass wir uns entschlossen,
Porto Pollo zu verlassen und nach La Cinta, einem kilometerlangen
Sandstrand suedlich von Olbio, zu wechseln. In La Cinta angekommen
trauten wir unseren Augen kaum, der Suedwind blies mit 20 bis 25 Knoten,
wir genossen den Tag mit 7er (!) und 9er Kites. |
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Die letzten Tage unseres
Sardinien-trips verbrachten wir noch in La Cinta. Die Windprognosen
vermeldeten kaum mehr Wind und das fuer ganz Sardinien. Einen Tag
konnten wir immerhin noch mit dem 15er aufs Wasser, einen Tag blieb der
Wind ganz aus, wir begnuegten uns mit ein wenig Sightseeing im Staedchen
von San Teodore. Alles in allem schauen wir aber auf zwei Wochen mit
guter Windausbeute zurueck. Leider klappte es dieses Mal mit den Wellen
nicht, die ersten drei Tage waren diese gar zu hoch, danach blieben
einigermassen surfbare Wellen leider weitgehend aus. |
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