Reiseberichte Surf around the world


Tahiti / Huahine (28.08. - 11.09.2006)

 

Fruemorgens landeten wir nach 24-stuendiger Reise in Papeete und checkten unsere 100 kg, nach Entrichtung der Uebergepaeckgebuehren, erfolgreich auf den bereits im Vorfeld gebuchten Flug mit Air Tahiti nach Huahine ein. Huahine liegt eine halbe Flugstunde nord-westlich von Tahiti und erwartete uns leider mit Regen, der auch noch die naechsten zwei Tage anhalten sollte.  Am Flughafen wurden wir von einem Kleinbus abgeholt, der uns nach knapp halbstuendiger Reise durch den Regenwald in den Sueden der Insel zum Ariiura-Camping brachte.  002_Huahine.jpg (23099 Byte)
Der Camping Arriura ist eine der wenigen Adressen auf Huahine, die halbwegs guenstige Unterkuenfte bietet. Es gibt Cabines mit Sandboden zu mieten, die mit knapp drei mal drei Meter Grundflaeche zwar nicht gerade als geraeumig bezeichnet werden koennen. Allerdings sucht man auf Huahine (und insbesondere im weniger touristischen Sueden) vergebens preiswerte Unterkuenfte.  004_Flavia_Cabine.jpg (28314 Byte)
Als Erstes stand Einkaufen auf dem Programm. Leider gibt es im gesamten Sueden der Insel keine groesseren Laeden. Der einzige Supermarkt ist in Fare und damit fuer uns nur mit dem Bus und in etwa halbstuendiger Fahrt zu erreichen. Da - wie alles auf dieser Insel - auch Busfahren teuer ist, haben wir gleich fuer unseren gesamten Aufenthalt auf Huahine Lebensmittel eingekauft. Zum Glueck waren wir - zumindest die ersten zwei Tage - die einzigen Gaeste auf dem Camping und hatten den Kuehlschrank fuer uns alleine.  058_Truck.jpg (28372 Byte)
Da es die ersten zwei Tage wiederholt regnete, hatten wir genuegend Zeit, zu Fuss unsere naehere Umgebung nach moeglichen Kitespots abzusuchen. Dies stellte sich als nicht ganz einfach heraus. Vor unserem Camping weht der Wind side-off, ist damit boeig und unkonstant. Ausserdem sind die Straende auf Huahine in der Regel schmal und von ueppiger Vegetation begrenzt. Dazu lauern im Wasser messerscharfe Riffplatten und Riffsteine, oft nur wenige Zentimeter unter der Wasseroberflaeche . Suedlich von Parea fuert ein oeffentlicher Weg zu einer archeologischen Sehenswuerdigkeit und zum Strand. Wir entschlossen uns dort Kiten zu gehen. Dieser Platz ist ideal! Das Wasser ist warm und flach wie in der Badewanne und der Wind weht sideshore. Auf das erhoffte Kiten in der Welle muss hier bei Passatwind verzichtet werden, da der einzige Bereich, in dem die Welle nicht auf ein trockenes Riff auflaeuft in der Windabdeckung der vorgelagerten Insel liegt.  009_Urs.jpg (25679 Byte)
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Neben Kitesurfen stand regelmaessig Schnorcheln auf dem Programm. Direkt vor unserem Camping liegt eine grosse Lagune mit diversen Riffkoepfen. Nebst kleineren farbigen Fischen gibt es einige schoene, harte Korallen zu sehen.  071_Flavia_Schnorcheln.jpg (27422 Byte)
Eine neue Erfahrung, die zum Inselleben gehoert, war das Ausnehmen und Filletieren eines frischen Fisches. Flavia stellte sich dabei - nach fachkundiger Instruktion - sehr geschickt an und bereitete ein vorzuegliches Nachtessen zu. Natuerlich darf dann der Dessert nicht fehlen. Kokosnuesse liegen zu Hauf am Strand herum, sie muessen nur geoeffnet werden. 078_Flavia_Kueche.jpg (26370 Byte)
Mit einem gemieteten Scooter umfuhren wir die ganze Insel. Sie bietet wunderschoene Lagunen, Regenwald und kleine Doerfer. Die Menschen sind sehr freundlich und winkten uns zu. Palmen und Baeume saumen die Straende, welche vielfach nur bei Ebbe zugaenglich sind. Die Strasse fuehrt fast immer der Kueste entlang. Im Innern der Inseln ist kein Durchkommen mit dem Scooter mehr, denn die Natur nahm alle Feldwege wieder ein. Die Suedspitze, an welcher auch unser Kitebeach liegt, erkoren wir als den schoensten Platz.  064_Urs_Scooter.jpg (31212 Byte)
Die verbleibenden Tage verbrachten wir bei mehrheitlich guten Windverhaeltnissen mit Kiten und Schorcheln. Weitere Aktivitäten muessen hier zurueckgestellt werden, da einerseits das Angebot duerftig ist, und andererseits die zu entrichtenden Preise (Miete von Auto, Scooter oder Velo, Bootstrips, usw.) jegliche Vorfreude im Keime ersticken lassen. Falls die Kosten weiter so steigen, wie in den letzten zwei Jahren, werden in Kuerze nicht einmal mehr Schweizer Touristen sich Ferien auf Tahiti leisten koennen oder wollen. Erste Anzeichen davon sind bereits jetzt ersichtlich, haben doch alleine in den letzten 12 Monaten auf Huahine fuenf Hotels die Tueren fuer immer geschlossen. Auch die verbleibenden Hotels, Pensionen und Unterkuenfte sind mehrheitlich schlecht ausgelastet - kein Wunder bei diesen Preisen.  083_Kite_Urs.jpg (20717 Byte)
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Die letzten zwei Tage verbrachten wir auf Tahiti und leisteten uns Sonntags den Luxus eines Mietwagens (Schweineteuer! Oeffentliche Busse fahren am Sonntag keine), da Urs unbedingt die Welle von Teahupoo sehen musste. Obwohl nicht Saison fuers Wellenreiten in Teahupoo, hatte es zumindest ein wenig Swell, so dass sich unser Ausflug ans suedliche Ende der Insel gelohnt hat. Einer der gewaltigsten gefaehrlichsten und bekanntesten Breaks lag vor uns.  Mit unserem Mietwagen umrundeten wir die gesamte Insel. Die Sehenswuerdigkeiten Tahitis sind gut beschildert und auf sehr gut ausgebauten Strassen erreichbar. Dennoch fuehrten Urs' Eskapaden zu einem ungewoenlich verschmutzen Mietwagen und  in der Folge - nebst langem Gesicht des Vermieters - auch zu einer besonders gruendlichen Abnahmekontrolle, bei der trotz allem Bemuehen jedoch keine neuen Kratzer ausfindig gemacht werden konnten.  120_Urs_Mietwagen.jpg (25899 Byte)

Weitere Fotos von Tahiti / Huahine in der Gallery Tahiti / Huahine.

Tipps fuer Huahine:

Anreise:

Von Papeete erreicht man Huahine entweder mit dem Flugzeug oder mit dem Schiff. Wir haben uns fuer das Flugzeug entschieden. Das Schiff ist zwar billiger, aber nicht immer sehr zuverlaessig. Verspaetungen stehen an der Tagesordnung und Reservationen sind nur fuer Kabinen moeglich. Wir flogen mit Air Tahiti, welche etwa drei bis fuenf Fluege taeglich anbietet. Die Preise sind fair, gebucht kann auch via Internet werden. Speziell ist die erhoete Freigepaecklimite von 20 Kg (normal 10 Kg) fuer Passagiere mit internationalen Anschlussfluegen. Diese Limite erhaelt man automatisch bei Buchungen via Internet. Uebergepaeck wird mit ca. einem Euro pro Kilo berechnet.

Unterkunft:

Der Camping Ariiura (keine Webseite, Tel. +689 68 85 20) ist die einzige vergleichsweise guenstige Unterkunft im Sueden der Insel. Ca. 25 CHF kostet ein Zeltstandplatz, fuer ca. 75 CHF gibt es ein Cabine (ca. drei Mal drei Meter Grundflaeche, Sandboden, kein Strom).
Auf Tahiti waren wir im Backpacker "Chez Fifi" (keine Webseite, Tel. +689 82 63 30) einquartiert. Der sehr saubere Backpacker liegt in Gehdistanz zum Flughafen (ca. 200 Meter, am westlichen Ende des Terminals den steilen Weg von der Hauptsrasse weg) und bietet Dorms fuer ca. 25 CHF. Gaeste mit sehr viel Gepaeck werden auch mal mit dem Auto am Terminal abgeholt.

Kitespot:

Gekitet haben wir in der ueberwiegend stehtiefen Lagune zwischen der Motu Araara und der Hauptinsel. Zum Beach (schmaler Sandstrand) gibt es dank einer archeologischen Sehenswuerdigkeit einen oeffentlichen Zugang. Der Passatwind weht sideshore konstant mit ca. 18 bis 20 Knoten, das Wasser ist absolut flach. Die Lagune ist mit Korallenkoepfen durchsetzt, welche vor allem bei Ebbe teilweise nur knapp unter der Wasseroberflaeche liegen. Leeseits der Motu Araara besteht ein Riffdurchgang, der von Surfern zum Wellenreiten genutzt wird. Leider liegt der Break in der Windabdeckung der Insel, so dass Kiten beim vorherrschenden Passatwind dort nicht moeglich ist. Regenfronten bringen dagegen Wind (und Regen) von Suedwest. An diesen Tagen kann mit groesseren Kites im Riffdurchgang gekitet werden. Beide Seiten eigenen sich mit dem Kite gleichermassen, rechts muss man sich gelegentlich die Welle mit Surfern teilen.
Der Spot auf Tahiti ist Motu Martin, ca. 10 km oestlich von Papeete gelegen. Durch den extrem breiten Sandstrand, Sideshore-Wind und das Flachwasser ist das Gebiet auch anfaengertauglich.

Material:

Wir waren meistens mit dem 10-er bis 14-er auf dem Wasser.

Preise:

Hier kostet alles etwas mehr. Zum Glueck bewegen sich jedoch die Preise fuer Lebensmittel (von Frankreich subventioniert) auf Schweizerischem Niveau und das Leitungswasser hat Trinkwasserqualitaet.

Geld:

Zu einem Abenteuer der speziellen Art kann das Beschaffen von Bargeld (viele Unterkuenfte und Laeden akzeptieren keine Kreditkarten!) werden. Mit auslaendischen Bank- und Postkarten geht in der Regel gar nichts. Beim Bargeldbezug mit Kreditkarten hat man entweder Glueck oder Pech; waehrend eine Karte an einigen Automaten einwandfrei funktioniert, ist mit einer anderen Karte des selben Kartenanbieters ohne ersichtlichen Grund keinem Automaten Bares zu entlocken. Kreditkarten werden in Laeden und Unterkuenften oft nicht angenommen, bzw. nur nach Ueberschreiten von Minimalbezuegen ueber in der Regel ca. 25 CHF.